Schoaga Bühne Chronik

Chronik

Theater in Eisenberg hat eine langjährige Tradition. Schon während der Kriegszeit gab es eine Theatergruppe, vornehmlich Frauen, weil die Männer im Krieg waren. Auch später wurde Theater gespielt. Die Einnahmen dienten immer wieder dazu, Projekte für die Jugend zu finanzieren (z.B. Sportplatz – 1948). Im Jahr 1970 schloss sich der Vorhang zum letzen Mal, für lange Zeit.

30 Jahre später, am 1. April 2000, wurde auf Initiative von Herbert Weber die Idee geboren, im Rahmen eines Kulturabends ein kurzes Stück darzubieten („Hochzeitschaun“). Auf Grund des großen Erfolges und weil die Theaterspieler sehr viel Spaß hatten, entschloss man sich, eine Theatergruppe zu gründen.

Die Theatergruppe hat sich von Beginn an auf Lustspiele und Schwänke konzentriert, die im ländlichen Milieu angesiedelt sind. Das bedeutet nicht, dass alle Stücke auf einem Bauernhof spielen, sondern dass der Zuschauer das Gefühl hat, so etwas könnte auch bei uns passieren oder passiert sein. Die Stücke werden in unsere Mundart „übersetzt“ und es werden Szenen und Namen eingebaut, die einen Bezug zur Gemeinde haben. Das ist zwar ungemein aufwändig, aber es lohnt sich.

2001 kam das Stück „Die Geburtstagsüberraschung“ zur Aufführung. Ein schwankhafter Einakter, der aber auch durch die Darstellung der Problematik des Einweisens von alten Dorfmitbewohnern ins Altersheim zum Nachdenken auffordert. Ein großes Problem war die fehlende Bühne, die man schließlich dankenswerter Weise von der Theatergruppe Badersdorf ausborgen konnte. Die Darbietung wurde von den Zuschauern begeistert aufgenommen, weshalb man sich entschloss, im Jahr 2002 ein abendfüllendes Stück auf die Beine zu stellen.

Im Jahr 2002 (Stück „Hochwürden und der gestohlene Quargel“) gab sich die Gruppe den heutigen Namen „Die Schoagabühne“. Im Herbst desselben Jahres wurde der Theater- & Kulturverein „Die Schoaga“ gegründet, der außer dem Theater das Ziel hat, weitere kulturelle Schwerpunkte zu setzten. Die Kulissen der Bühne von 1970 waren inzwischen aufgetaucht, in unzähligen Arbeitsstunden renoviert und in eine neue Bühne integriert worden.

„Die Gedächtnislücke“ hieß das Stück im Jahr 2003, die Einnahmen wurden seither immer wieder in die Erweiterung der Infrastruktur investiert.

2004 wurde das Stück „(Nicht) Alles für die Katz“ dargeboten und die ausgezeichnete Kritik der vielen Besucher zeigte, dass man auf dem richtigen Weg ist.

2005 folgte das Stück „Der Gesundheit zu Liebe“, wieder vom Autor Bernd Gombold, der der Theatergruppe die Stücke auf den Leib zu schreiben scheint.

Im Rahmen einer Aktion der Burgenländischen Volkszeitung wurde man zum beliebtesten Verein der Gemeinde gekürt.

2006 wurde das Stück „Dem Himmel sei Dank“ mit großem Erfolg aufgeführt.

2007 wurde „Das Damenduell“ (natürlich von Bernd Gombold) dargeboten. Und wieder gelang es, das Publikum zu Lachstürmen mitzureißen. Die Einnahmen wurden für eine Erweiterung der Tonanlage genützt und die Bühne wurde „bedienungsfreundlich“ umgebaut.

„Schoaga“ statt Oscar Verleihung

Wie schon in den vergangenen Jahren bot die „Schoagabühne“ Eisenberg in vier Aufführungen Heiteres für das zahlreiche Publikum. Die Darsteller rund um Leiter und Regisseur Herbert Weber ernteten wieder viel Applaus für den Schwank „Das Damenduell“.

Neu war die gelungene Premiere der „Jungschauspieler“ Tina Posch, Viktoria Heiden und Verena Weber. Sie begrüßten die anwesenden Ehrengäste und führten gekonnt durch das Programm.

Als besonderer Höhepunkt wurde Posch Otto, vor kurzem 70 Jahre jung geworden, für seine schauspielerische Leistung und das Engagement in der Theatergruppe geehrt. In Anlehnung an die Oscarverleihung in Hollywood wurde ihm der „Schoaga“ verliehen.

Besonderes Lob ernteten die Darsteller von Intendant, Burgschauspieler Frank Hoffmann. Er war von der Leistung der Schauspieler und vom Stück sichtlich angetan. Dass er das nicht nur aus Höflichkeit gesagt hat, beweist der Anruf einige Tage später, worin er Darsteller gebeten hat, bei den heurigen Burgspielen in Güssing mitzuwirken.

Im Jahr 2008 stand „Der Weiberfeind“ (original „Bloß koane Weiberröck“ von Anita Knöpfle) auf dem Programm. Man hatte beschlossen, mit einem anderen Autor etwas Neues auf die Bühne zu bringen.

„Diamanten im Stroh“ fand man 2009. Dieser Schwank spielt zwar im bäuerlichen Milieu, dem Inhalt nach ist es aber eher eine Kriminalkomödie, die die Leute zum Lachen brachte. Herausragende, prägnant gezeichnete Charaktere machten dieses Stück so reizvoll. Ein Überraschungseffekt zum Schluss bot zusätzlichen Reiz.

Eine besondere Aufführung fand 2010 statt, die Dorfkomödie „Der Rekrut Jogl“ oder „Das Glück ist ein Vogerl“ von Hannes Berger. Dieses Stück wurde unter der Regie von Herbert Weber sen. vor 40 Jahren in Eisenberg aufgeführt. Nach langer Suche gelang es, Herbert Weber jun. das Stück aufzutreiben. Er inszenierte es, bearbeitete es neu und passte es in Sprache und Örtlichkeiten an die südburgenländischen Gegebenheiten an. Das Stück wurde keine Kopie der damaligen Aufführung. Vielmehr ließ man bei Uniformen und Bühnenbild die Fantasie spielen. Das Bühnenbild wurde vom Künstler Alexander Blanke gestaltet. Es wurde ein großer Erfolg.

In diesem Jahr erhielt die Theatergruppe im Rahmen der Verleihung des 3. Burgenländischen Amateurtheaterpreises in Oberschützen eine Auszeichnung für 10-jährige Kulturarbeit verliehen.

Nach 3 Jahren Abstinenz kam 2011 wieder ein Stück von Bernd Gombold zur Aufführung. Im Schwank „Schäferstündchen“ waren es vor allem die Verwechslungen, die die Menschen zum Lachen brachten.

„Der Spritzenkrieg“ im Jahr 2012 hatte wieder ein besonderes Bühnenbild: Dorfplatz zwischen Wirtshaus, Feuerwehrhaus und Pfarrhaus; Hintergrund gemalt vom Künstler Alexander Blanke. Der besondere Reiz des Stückes lag darin, dass man die Gegebenheiten ins Südburgenland übertragen konnte. Frauen in Uniformen und Feuerwehrmänner in Frauenkleidern wegen eines Theaterwettstreits und ein äußerst charaktervoller „Piefke“ waren das Salz in der Suppe.

2013 „14Tage Luxus“. Man hat wieder etwas Neues ausprobiert. Abgesehen von den ausgeprägten Charakteren war vor allem der geänderte Schluss sensationell, weil wir die musikalischen Talente unserer Darsteller integrieren konnten. Elvis Darsteller Gerhard Posch überraschte alle mit seiner musikalischen Einlage. Grundstein für sein musikalisches Engagement.

„Mit der Flinte ins Bett“ gingen die Darsteller im Jahr 2014. Ein amüsanter Schwank mit ergiebigen Rollen. Ist beim Publikum sehr gut angekommen.

„Die verlorene Hochzeitsnacht“ erfreute die Zuschauer im Jahr 2015. Am Ende bekam jeder „Topf seinen Deckel“. Amüsanter Schwank mit ergiebigen Rollen. Ist beim Publikum sehr gut angekommen.

2016 wurde „Die Keuschheitsallianz“ aufgeführt. Dieses Stück enthielt Paraderollen für die Frauen. Begeisterte nicht nur das weibliche Publikum.

Im Jahr 2017 kam „Die Nesthocker“ auf die Bühne, ein kriminalistisch angehauchtes Stück mit überraschendem Schluss.

„Der Onkel aus Texas“ war 2018 zu Besuch in Eisenberg. In diesem Stück bringt der Besuch von Verwandten aus Amerika die Familie Huber gehörig ins Schwitzen. Slapstickartige Komik und Sprachverwirrungen waren die Garanten für tosenden Applaus.

2019 „Der Schützenkönig“. Wie man sich im Suff in ein gewaltiges Schlammassel hineinreiten kann erfuhren die Zuschauer in dieser Aufführung. Aber keine Bange, auch dieses Stück hatte ein Happy End.

2020 war man bereits bereit für die Aufführung des Stückes „Die Doppelhochzeit“. Wieder wollte man etwas Neues ausprobieren, doch die Corona Pandemie machte einen Strich durch die Rechnung. Die Aufführung musste abgesagt werden.  

Was ist denn nun die Motivation, so viele Stunden in die Proben und die Aufführung zu investieren?

Ganz einfach: Den Menschen Freude zu bereiten und ein paar unbeschwerte, vergnügliche Stunden zu schenken.

Der Theaterverein „Schoagabühne“ hat in den letzten 20 Jahren, die Theater in Eisenberg/P. gespielt werden, große Investitionen in die Ausstattung der Halle getätigt.

Ob in Bühne, Ton- und Lichttechnik oder in die Schankanlage – all diese Anschaffungen kamen allen Vereinen und Organisationen der Gemeinde zu Gute.

Immer wieder wurden auch karitative Einrichtungen wie die „Nestschaukel“ oder „Rettet das Kind“ unterstützt. Für den Ankauf des FF Löschfahrzeuges wurde ebenfalls ein Beitrag geleistet wie für die beweglichen Fußballtore der Fußballkinder. Die Bäume auf dem Weg zur Kirche hat der Theaterverein gesponsert. Zusammen mit der Feuerwehr und dem Mountainbikeclub wurde ein Defibrillator angekauft, der beim Feuerwehrhaus installiert ist. Zuletzt konnte man eine neue Rutsche für unsere Kleinsten im Dörflichen Naturpark finanzieren.